Bundesjugendspiele – Podcast

Die Olympischen Spiele finde ich echt toll. Nicht wegen all den Dopingskandalen, sondern weil man da so unglaublich viele verschiedene Sportarten in einer Sportveranstaltung vereint. Das ist viel abwechslungsreicher als eine einfache Fußball-WM. Das schaue ich zwar auch gerne, aber das ist eben bloß eine einzige Sportart. Die Bundesjugendspiele sind den Olympischen Spielen nachempfunden, haben aber bloß ein paar wenige Disziplinen. Und doch haben sie ein bisschen den olympischen Charakter.

Was fehlt ist der klassische olympische Gedanke.

Dabei sein ist alles.

Denn bei den Bundesjugendspielen geht es nicht ums Dabeisein, sondern ums Siegen. Es gibt entsprechende Urkunden für die guten und besonders guten Schüler, die meistens auch vor allen anderen Schülern der Klasse oder Stufe verteilt werden. Wer sportlich nicht sonderlich begabt ist, bekommt auch eine Urkunde, aber sie fühlt sich an wie ein Trostpreis. Weil die Bundesjugendspiele vor der ganzen Schule stattfinden und damit sehr wichtig und öffentlich wirken, sind sie für viele Schüler wichtiger als eine einfache Klassenarbeit. Und hier zu versagen schmerzt besonders. Denn viel mehr Leute bekommen das mit und es scheint auch viel schlimmer zu sein. Immerhin ist es doch gar nicht so viel, was man leisten muss. Ein bisschen Sport, mehr nicht. Rennen, springen, werfen. So schwer kann es doch nicht sein. Aber für eine Ehrenurkunde reicht es nicht. Vielleicht noch nicht mal für die Siegerurkunde. Eine absolute Enttäuschung, die jedes Jahr unzählige Schüler empfinden, denen Sport einfach nicht liegt. Und trotzdem müssen sie an den Bundesjugendspielen teilnehmen, deren Name mich bis heute irritiert. Wo sind denn die Spiele? Wo ist der Spaß? Dreimal einen Ball werfen oder eine Kugel stoßen, das ist öde. Besonders dann, wenn der Lehrer sagt, die Kugel wurde geworfen und nicht gestoßen, obwohl man es so gemacht hat wie im Unterricht. 

Und trotzdem ist die Grundidee der Bundesjugendspiele ja nicht schlecht. Alle machen gemeinsam ein bisschen Sport und feiern die Olympischen Spiele im kleinen Rahmen. Aber vielleicht sollte das Konzept mal ein wenig überarbeitet werden. Es scheint nicht mehr ganz zeitgemäß zu sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert