Corona an Schulen – Unverantwortlich, gefährlich, beschämend – Podcast

Corona hier, Corona da. Überall geht es um Alltagsmasken, Abstand, Hygiene, Sicherheit, Impfstoffe und die Gesundheit. Gaststätten haben geschlossen – aus Sicherheitsgründen. Wer kann, soll von zu Hause aus arbeiten – aus Sicherheitsgründen. Und die Kinder? Die sollen möglichst nur mit einem Freund spielen – aus Sicherheitsgründen. Zur Schule aber dürfen sie gehen. Ohne Abstand in den Klassenzimmern und mit dem grandiosesten Hygienekonzept, das die Welt jemals gesehen hat: Regelmäßiges Lüften.

Ganz ehrlich, ich schäme mich für das, was die Kultusminister in diesem zweiten Lockdown zustande bringen. Um jeden Preis halten sie die Schulen im Präsenzunterricht offen. Schüler sitzen ohne Abstand nebeneinander, noch nicht mal überall müssen sie Masken tragen. Und das obwohl auch sie sich infizieren können. Je älter die Schüler, desto wahrscheinlich ist das. Nach über einem halben Jahr ist den Ländern nichts besseres eingefallen als das regelmäßige Lüften der Klassenräume. Und weil dieses brillante Konzept angeblich bestens funktioniert, behaupten manche Politiker, dass die Infektionen mit Corona lediglich in der Freizeit geschehen würden. Die Schüler stecken sich also außerhalb der Schule an und bringen die Infektion dann in die Schule. In der Schule würden sie sich hingegen nicht infizieren. Ach? Ist das so? Wie kommt man denn auf diese Aussage? Weil in den Schulen gelüftet wird? Wie haben sich denn die Schüler infiziert, die nach der Schule wirklich bloß nach Hause gehen, sogar auf dem Schulweg noch Maske tragen, und daheim keinen Besuch empfangen? Nein, die Eltern oder Geschwister haben sie nicht angesteckt. Die sind nämlich alle negativ getestet. Nur dieses eine Kind, was wirklich bloß zur Schule geht und sonst keine Kontakte hat, ist infiziert. Aber natürlich nicht in der Schule. Denn dort lüftet man ja regelmäßig.

Was Politiker manchmal für Unsinn von sich geben

Dieses Hygienekonzept ist lächerlich. Sicher ist es eine Möglichkeit, die Gefahr einer Infektion zu verringern. Aber das reicht nicht. Man sehe sich nur mal die Zahlen der geschlossenen Schulen und infizierten Schüler an. Wie kann man da behaupten, die hätten sich alle nicht in der Schule angesteckt? Warum schließt man dann diese Schulen? Wenn man sich dort nicht anstecken kann, kann man sie doch offen lassen.

Ich bin einfach maßlos enttäuscht von dem, was die Kultusminister in den letzten Wochen und Monaten hervorgebracht haben. Sicher ist es gut, die Schulen möglichst lange offen zu halten. Aber es gibt so viele gute Alternativen, die den Unterricht ermöglichen. Keine davon wird umgesetzt. Sie wird auch gar nicht erst versucht. Die Ideen werden einfach abgeschmettert. Stattdessen sollen verlängerte Weihnachtsferien das Problem lösen. Und plötzlich ist es dann doch wieder in Ordnung, dass mal Unterricht ausfällt. Zwei Tage. Was macht das schon? Zweitausend infizierte Schüler. Was machen die schon?

Beschämend, wie man mit dem Nachwuchs umgeht. Einfach nur beschämend.


*Damit man diesen Artikel besser lesen kann, nenne ich nicht immer alle Gender. Sofern ich nicht deutlich auf das Geschlecht hinweise, sind immer alle Personen einer Gruppe genannt. Egal, ob männlich, weiblich oder divers.

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