Ist Schule nicht total unnötig? Homeschooling funktioniert doch auch! – Podcast

Junge lernt

Seit Wochen müssen Schüler* auf der ganzen Welt zu Hause lernen, weil die Schulen geschlossen sind. Und dabei kommt natürlich die Frage auf, ob Schulen nicht eigentlich total unnötig sind. Wenn man doch alles von zu Hause aus lernen kann, warum sollte man dann noch zur Schule gehen? Wofür braucht man überhaupt all die Fächer, die in der Schule unterrichtet werden? Ein bisschen Mathe, Deutsch und Englisch reichen doch aus. Den Rest kann man bei Bedarf online nachlesen oder sich gleich ein Tutorial anschauen.

Ganz so einfach ist es nicht. Aber streng genommen ist die Schule an sich nicht wichtig. Vielmehr geht es um das Wissen und die Wissensvermittlung, die nun mal in erster Linie dort stattfindet. Was du in der Schule lernst, folgt einem gut durchdachten Plan. Alles baut aufeinander auf und ist an das Alter der Schüler angepasst. Ohne Schule – und damit meine ich auch ohne Homeschooling – bist du auf andere Personen angewiesen, die dir das Wissen vermitteln oder dir die nötigen Materialien besorgen. Wer zu Hause keine Bücher oder Zeitschriften hat, der kann nicht lesen lernen. Und wer nicht lesen kann, weiß in diesem Fall gar nicht, dass es das überhaupt gibt. Weil die Voraussetzungen und Ansprüche in jeder Familie anders sind und die Prioritäten unterschiedlich gesetzt werden, gilt in der Schule ein fester Plan. Das fördert die Gleichberechtigung, auch wenn es Lücken aufweist.

Könnte es trotzdem Homeschooling geben?

Wenn es nach mir ginge, gäbe es das schon lange. Die Schule hat zwar den Vorteil, dass es viele verschiedene Lehrer gibt, die unterrichten und als Ansprechpartner in der Lage sind, Fragen zu beantworten, doch das geht auch von zu Hause aus. Der Kontakt zu anderen Personen fehlt beim Homeschooling dabei manchmal, aber auch das kann man in der Freizeit gut ausgleichen. Dennoch gibt es das derzeit in Deutschland nicht. Jetzt liegt das an #COVID-19. Aber das ist bloß eine Ausnahme und sie ist nicht so organisiert, wie das beim Homeschooling sein sollte. Dann nämlich gibt es Unterlagen, die Schüler auch zu Hause verstehen können, und für die es nicht immer einen Lehrer braucht, der alles erst erklärt. Und es gibt Unterricht über den Computer. Vor allem aber gelten dann keine so strengen Regeln, bei denen wir auf Kontakte verzichten müssen und bloß noch chatten oder telefonieren können, um mit Freunden zu quatschen.

Dennoch gibt es etliche Schüler und Eltern, die dieser Ausnahmesituation etwas abgewinnen können und denen diese Art des Lernens besser gefällt. Sie geht schneller voran, ist individueller und macht mitunter auch mehr Spaß. Die Chancen sind also da, dass sich nach dieser Coronakrise etwas ändert. Wer weiß, vielleicht wird Homeschooling dann erlaubt. Aber so wie auch dieses Virus, so ist das derzeit völlig unberechenbar. Das heißt aber nicht, dass du die Hoffnung aufgeben musst. Nein, das solltest du gewiss nicht tun.


*Damit man diesen Artikel besser lesen kann, nenne ich nicht immer alle Gender. Sofern ich nicht deutlich auf das Geschlecht hinweise, sind immer alle Personen einer Gruppe genannt. Egal, ob männlich, weiblich oder divers.

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