
Ein heikles Thema ist in Deutschland nach wie vor der Holocaust und alles, was damit einherging. Kein Wunder. Immerhin sind damals Dinge geschehen, die wir uns heute nicht mehr vorstellen können. Und gleichzeitig wissen immer weniger Schüler, was es denn eigentlich damit auf sich hat. Sicher, von Hitler haben sie schon mal gehört. Das war der mit dem komischen Oberlippenbart, der immer so merkwürdig geredet hat. Gut, es ist ein Anfang, aber es ist beim besten Willen nicht das Entscheidende.
Wer zum Spaß den Hitlergruß macht oder ein Hakenkreuz malt, an dem ist ein ganzes Stück Geschichte spurlos vorbeigegangen. Manchen kann man dabei keinen Vorwurf machen, denn ein Grundschüler hat nicht den Hauch einer Ahnung, was es damit denn auf sich hat. Und ja, es gibt auch heute noch Menschen, die finden, dass Adolf Hitler ein toller Kerl war und damals alles gar nicht so schlimm war. Mag sein, dass sie das so sehen, ich kann mit dieser Haltung wenig anfangen. Ich finde, es sollte sich jeder selbst ein Bild dazu machen und sich dann entscheiden, ob er die Taten von damals gut oder schlecht findet. Dazu braucht es aber Möglichkeiten. Die Schüler müssen zunächst erfahren, was passiert ist, bevor sie für sich entscheiden können, ob ihnen das gefällt oder nicht.
Zeitgemäßer Unterricht sieht anders aus
Es ist keine Frage, der Unterricht an deutschen Schulen ist hier und da recht überholt. Aber besonders beim Thema des Nationalsozialismus spielt es eine große Rolle, dass die Schüler allesamt begreifen, was geschehen ist. Umso wichtig ist es, die richtige Unterrichtsmethode zu finden. Und nein, Schulbücher alleine reichen nicht. Da muss mehr passieren. Interaktive Inhalte, Gespräche, Erlebnisberichte und Klassenfahrten taugen mehr. Und das alles möglichst vorsichtig. Denn was der eine lustig findet, ist für den anderen unerträglich. Es ist nicht Sinn und Zweck, Schüler zu traumatisieren oder ihnen Stoff für neue Schimpfwörter zu liefern. Sie müssen langsam und im richtigen Moment an das Thema herangeführt werden. Im Unterricht mit 20 oder 30 Schülern lässt sich das nur schwer umsetzen. Umso wichtiger ist es, dass möglichst schnell Methoden gefunden werden, mit denen die Schüler verstehen lernen und auf keinen Fall vergessen, was in Deutschland und Teilen von Europa vor nicht einmal 100 Jahren geschehen ist.
*Damit man diesen Artikel besser lesen kann, nenne ich nicht immer alle Gender. Sofern ich nicht deutlich auf das Geschlecht hinweise, sind immer alle Personen einer Gruppe genannt. Egal, ob männlich, weiblich oder divers.