Gute Noten haben nichts mit vielem Lernen zu tun – Podcast

Wer viel lernt, der schreibt auch gute Noten. Diese Vorstellung hat sich in unsere Gehirne eingebrannt und ist doch vollkommen falsch. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob du fünf Minuten oder zwei Stunden lernst. Wichtig ist, dass du richtig lernst. Was nützt es dir, wenn du zwei Stunden brauchst, um dir zehn Vokabeln zu merken, weil du dich nicht konzentrieren kannst? Zehn Vokabeln kannst du sonst in fünf Minuten sogar rückwärts schreiben. Die Zeit, die du in das Lernen investierst, ist nicht wichtig. Es kommt auf die Technik an.

Die richtige Lerntechnik zu finden, ist nicht ganz so einfach, wie man sich es wünschen würde. Es gibt nämlich unzählige Techniken, die du meistens ganz individuell anpassen kannst. Und absolut NIEMAND kann dir sagen, welche sich für dich besonders gut eignet. Denn ob die Lerntechniken für dich gut sind, kannst nur du herausfinden, indem du es einfach ausprobierst. Der erste Schritt ist also, dass du herausfindest, welche Techniken es gibt und wie sie funktionieren.

Beispiel: Vokabellernen

Denke mal an das Lernen von Vokabeln. Das ist an sich ein einfaches Auswendiglernen. Aber es gibt so viele Möglichkeiten. Du kannst die Vokabeln einseitig lernen, also zum Beispiel immer bloß das deutsche Wort abdecken und das Wort in der Fremdsprache lesen. Oder umgekehrt. Du kannst Vokabeln immer wieder abschreiben, du kannst sie bloß aus dem Buch ablesen. Du kannst mit Karteikarten arbeiten, dir kleine Klebezettel in der Wohnung verteilen oder Eselsbrücken bauen. Du kannst Sätze aufschreiben, die die Vokabeln enthalten, ein Memory® basteln, alleine oder mit einem Partner üben. Du kannst bloß die Schreibweise lernen oder gleich noch die Aussprache dazu. Du kannst die Wörter und ihre Übersetzungen aufnehmen und dir das immer wieder anhören.

Es gibt so viele Möglichkeiten und das hier waren bloß ein paar davon. Was davon du machst, weiß ich nicht. Aber du weißt es und du weißt auch, wie gut es funktioniert. Kannst du dir Vokabeln mit deiner Lerntechnik gut merken, brauchst du nichts ändern. Vergisst du sie aber immer wieder, probier einfach was Neues. Offensichtlich ist deine Methode nicht gut genug und eine neue Methode könnte für bessere Ergebnisse sorgen. Viel zu verlieren hast du nicht. Im schlimmsten Fall funktioniert die neue Methode noch schlechter, dann kannst du wieder zur alten zurück und beim nächsten mal wieder was anderes ausprobieren. Gib dir aber auf jeden Fall ein bisschen Zeit. An neue Lerntechniken musst du dich erst gewöhnen. Das dauert ein bisschen. Darum sollte zwischen dem ersten Versuch mit der neuen Technik und dem Vokabeltest auch mindestens eine Woche Zeit liegen – besser zwei. Dann kannst du noch eingreifen, falls es doch nicht besser wird.

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